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So war das 23. “Über den Dächern von Köln”

Köln & Corona – Status Quo und wie geht’s weiter?“ – zu dieser wichtigen Zwischenbilanz und einem detaillierten Blick auf die Perspektiven für die Domstadt hatte AHW Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte am 20.08.2020 in die Bellevue-Etage des Hotel Maritim am Heumarkt eingeladen.

 

Als Redner konnte AHW zwei prominente Größen der Stadt- und Landespolitik begrüßen: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, und Bernd Petelkau, NRW-Landtagsabgeordneter und CDU-Fraktionsvorsitzender im Kölner Stadtrat.

Der Einladung zur 23. ÜDD-Veranstaltung waren rund 70 Gäste aus der Kölner Unternehmerschaft gefolgt. Dank eines stringenten Sicherheitskonzeptes mit festen Sitzplätzen, Mindestabstand, der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und den bereitgestellten Handdesinfektionsmitteln konnte alle Teilnehmer sich ganz entspannt auf die Veranstaltung einlassen und sich rege beteiligen.

 

Impressionen aus dem Restaurant Bellevue

Das Programm

  • Grußwort Heinz-Günther Hunold, Geschäftsführender Partner der AHW
  • Vorstellung der Kanzlei durch Willi Mezger, Partner der AHW
  • Rede Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
  • Rede Bernd Petelkau, NRW-Landtagsabgeordneter und CDU-Fraktionsvorsitzender im Kölner Stadtrat
  • Fragen und Diskussion
  • Get-together und Networking

 

Das 23. ÜDD in Zahlen

  • 20.08.20, 11:00 – 14:00 Uhr: 3 Stunden Information, Austausch und Networking
  • 1 prominente Rednerin, 1 prominenter Redner
  • 70 geladene Unternehmerinnen und Unternehmer
  • Spenden von insgesamt 1.000 Euro für TrauBe Köln e.V. – Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

 

AHW-Partner Willi Mezger stellt die Kanzlei vor

Grußwort von Heinz-Günther Hunold

Heinz-Günther Hunold, Geschäftsführender Partner der AHW Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte, Sohn des Firmengründers, begrüßte die Teilnehmer wie immer hoch motiviert und gut gelaunt, dennoch auch mit dem nötigen Ernst, den die Corona-Pandemie mit ihren Folgen fordert. Hunold hob hervor, dass das 23. ÜDD eine der ersten Präsenzveranstaltungen dieser Art seit Beginn der Pandemie vor einem knappen halben Jahr sei und betonte, wie wichtig und wertvoll gerade in der aktuellen Krisensituation der Austausch der Unternehmer untereinander und mit der Politik ist.

Die Vorstellung der Sozietät AHW Hunold & Partner mbB Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte…

… übernahm Willi Mezger, Partner der AHW, ehemaliger Senior-Manager bei Ernst Young. Mezger charakterisierte zunächst, was AHW ausmacht und motiviert, das gelebte Ziel: „Wir wollen die Welt ein Stück besser machen“, die Nähe zum Kunden und dass der Mensch im Vordergrund steht. Mezger ging kurz auf die Entwicklung und die Bedeutung der Kanzlei für Köln ein: Bei AHW, 1958 gegründet, arbeiten heute allein 34 Berufsträger, also Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte samt ihren Teams und betreuen mehr als 3.000 Mandate. Nach Fallzahlen ist AHW die größte Insolvenzverwaltung in Köln.

 

Oberbürgermeisterin Henriette Reker berichet über das Kölner Corona-Krisenmanagement

Rede von Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Die Oberbürgermeisterin stellte ihrer Rede ein ausdrückliches Lob an die gute Vorbereitung und Umsetzung des Hygienekonzepts beim 23. ÜDD voran.

…Die Beschreibung des Status Quo begann Henriette Reker mit der klaren Ansage, dass der Traum von einer V-Konjunktur, also einem nur kurzen wirtschaftlichen Einbruch mit direkt darauf folgenden Wiederaufschwung ausgeträumt sei. Sie stellte fest, es sei Fakt, dass Köln sich in einer klar rezessiven Phase befinde. Hinzu komme, dass Gelder und Eigenkapitalreserven der Unternehmen aufgebraucht seien.

 

…Als anstehende wirtschaftliche Folgen nannte Reker insbesondere weitere Insolvenzen und eine steigende Steuerlast zur Refinanzierung der Hilfsprogramme und temporären Steuererlässe inklusive der befristeten Mehrwertsteuersenkung. Die mittel- und langfristigen Konsequenzen machte Reker anhand zweier Zahlen anschaulich: Corona kostet Köln 500 Millionen Euro! Dieser Betrag soll über 50 Jahre refinanziert und abgeschrieben werden.

 

…Kein Abgesang auf die Städte. Reker stellte zunächst klar, dass sie einen Pessimismus, wie er beispielsweise im Magazin Der Spiegel mit „Großstädte sind nicht anziehend, sondern ansteckend“ formuliert wurde, keineswegs teile: „Den Abgesang auf unsere Großstädte mache ich nicht mit“.

 

…Was Köln gegen Corona getan hat und macht. Die Oberbürgermeisterin bedauerte, die Wahrnehmung Kölns als viertgrößte Stadt Deutschlands sei insbesondere bei internationalen Gästen nicht immer gegeben, obwohl man aktuell auch bei der Bekämpfung der Pandemie führend sei:

  • Köln hatte als eine der ersten Kommunen die Kontaktbeschränkung auf zwei Personen verfügt und bereits früh die Schließung der Gaststätten beschlossen.
  • Weil jeder dritte Arbeitsplatz in Köln direkt oder indirekt von Hotellerie und Gastronomie abhängig ist, wurden schnelle und unbürokratische Hilfsangebote geschaffen, zum Beispiel die Stundung von behördlichen Gebühren und die Ausweitung der Außengastronomie.
  • Ein Kulturfonds zur Förderung von Live-Spielstätten wurde aufgesetzt, insgesamt 15 Millionen Euro an Stipendiengeldern für Kulturschaffende wurden verteilt.
  • Alle Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen wurden getestet.
  • Die kommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaft „KölnBusiness“ hat Tausende von Beratungsgespräche geführt.
  • „NewWork“-Führungsstile sind auf dem Vormarsch: So arbeiten bereits 7.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Home-Office.
  • Aktuelles Motto sei „Mut zur Verantwortung“, Bürokratiehürden würden abgebaut, um schnelle Hilfe für Köln leisten zu können.

…Zuversicht, Mut und Verantwortung – das sind die Zutaten, die Köln aus der Krise helfen. Henriette Reker blickte „mit Zuversicht auf die zweitausendjährige Geschichte von Köln und mit „Vertrauen, dass man mit den vielfältigen Talenten der Stadt die Krise erfolgreich überwinden kann.“ Wichtig sei es, Innovationskräfte zu erhöhen und das Vertrauen in die Kräfte der Mitarbeiter zu stärken. Der digitale Ausbau zahle sich bereits aus, sowohl beim Breitband- und Glasfasernetzwerk als auch hinsichtlich der Bestrebungen im 5G-Ausbau – Köln sei auf dem Weg zur digitalen Hauptstadt Deutschlands.

 

CDU-Landtagsabgeordneter Bernd Petelkau zeigt dem Plenum Wege aus der Krise auf

Rede von Bernd Petelkau, NRW-Landtagsabgeordneter, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kölner Stadtrat

Bernd Petelkau zog zunächst Bilanz und beschrieb, wo er Köln, aber auch Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland heute sieht:

  • Wir befinden uns bereits mitten in der zweiten Corona-Welle.
  • Deutschland ist im internationalen Vergleich bisher sehr gut mit der Pandemie umgegangen – so liegt beispielsweise die Sterblichkeitsrate in den USA und Schweden fünf- bis sechsmal höher als hierzulande.
  • In der Politik hat es parteiübergreifende Einigkeit über Corona-Maßnahmen angesichts einer nie dagewesenen Situation gegeben.
  • Die Kassen der Kammern haben sich durch die schwarz-gelbe Landespolitik und einen ausgeglichenen Finanzhaushalts erholt, was wichtig war für die bisherige Krisenbewältigung.

…Wie kommen wir aus der Krise?

Bernd Petelkau beschrieb den Teilnehmern des 23. ÜDD, welche Maßnahmen er für erforderlich und sinnvoll hält, um aus der Krise zu kommen:

  • Weitere staatliche Hilfsprogramme werden in Zukunft benötigt, insbesondere für die Branchen, die besonders von der Krise betroffen sind wie Tourismus, Hotel & Eventszene, Messe.
  • Strukturen zu halten und zu sichern ist gemeinsame Aufgabe von Politik und Wirtschaft.
  • Die Digitalisierung der Bildung wird bleiben, Schülern und Lehrer müssen zum Beispiel mit Tablets aus Bundesmitteln ausgestattet werden.
  • Der Wirtschaftswandel wird beschleunigt werden, insbesondere in der Automobilbranche.
  • Klimaschutz muss mit „Maß und Mitte“ betrieben werden – es sei auch eine soziale Frage, in welchem Tempo man den Klimaschutz vorantreibe, so dass alle Bevölkerungsteile mitgenommen werden.

Bernd Petelkau schloss seine Rede mit dem Appell, Ziel sei es, gemeinsam die Krise zu meistern und gestärkt daraus vorzugehen.

 

In der anschließenden Fragerunde wurde unter anderem das Thema Karneval aufgegriffen

Die anschließende Frage & Antwort-Runde…

… wurde so engagiert genutzt, dass man sie durchaus in den Nachmittag hinein hätte verlängern können. Um diese vier Themenbereiche ging es:

  1. Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Optimismus und gesundheitspolitischer Vorsicht
  2. Lob für parteiübergreifende Corona-Politik; Wunsch nach Verbesserung der Behörden-Servicequalität in Deutschland sowie einer besseren Kommerzialisierung von Innovationsgütern in Deutschland
  3. Gastronomie-Not & Karnevalsverbot
  4. Digitalisierungs-Not an Kölner Schulen

 

Einige Gesprächsimpressionen

 

Vereinbarkeit von wirtschaftlichem Optimismus & gesundheitspolitischer Vorsicht

Dr. Ing. Michael Fübi, Vorstandsvorsitzender TÜV Rheinland AG, berichtete, viele Unternehmen sagten nun, ihre Einnahmen seien fast wieder auf Vor-Corona-Level. Daher stelle er sich folgende Fragen: Ist die Stimmung schlechter als die Lage? Wäre es zur Belebung von Konjunktur und Nachfrage nicht auch wichtig, Optimismus zu verbreiten? Und lässt sich das mit Einhaltung und Erinnerung an Corona-Schutzmaßnahmen vereinbaren?

Henriette Reker antwortete ihm, der Schlüssel sei es, Vertrauen durch gute Konzepte zu schaffen. Die Politik müsse entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, die Wirtschaft müsse diese mutig in die Tat umsetzen. Als Beispiel nannte Reker die erste digitale Gamescom: Sie sei eine Chance, neue Kommunikations- und Vertriebswege zu entdecken.

Bernd Petelkau betonte, es sei wichtig, Vertrauen schaffen, um die Konjunktur zu beleben. Er plädierte für schnelle, flexible Lösungen als Reaktion auf ständig neue Probleme, um dieses Vertrauen zu schaffen. Als hochaktuelles Beispiel nannte er die Reaktion auf den „exogenen Infektionsfaktor Urlaubsrückkehrer“. Da habe man schnell eine Antwort gefunden mit der Einrichtung von Teststationen am Flughafen und Bahnhof – ein zunächst freiwilliges Angebot, das wenig später verpflichtend wurde.

 

Lob für parteiübergreifende Corona-Politik; Wunsch nach Verbesserung der Behörden-Servicequalität in Deutschland & einer besseren Kommerzialisierung von Innovationsgütern in Deutschland

Rolf Hoffmann, ehemaliger Senior-Manager von Fortune500 Pharma & Biotec-Firmen, sprach als Wahlamerikaner Deutschland ein großes Dankeschön dafür aus, die Pandemie nicht politisiert zu haben – das sei in Amerika ganz anders. Hoffmann, ein Kenner der Szene mit Verbindungen zu forschenden Unternehmen wie CureVac, erwartet, dass ein Impfstoff gegen COVID19 nicht vor Sommer 2021 verfügbar sei, für die breite Masse vielleicht sogar noch ein Jahr später. Darauf müsse sich die Politik einstellen.

Zwei Forderungen an Politik und Wirtschaft in Deutschland

Hoffman sagte, zum einen müsse die Servicequalität der Behörden gesteigert werden. Als Vorbild nannte er die Schweiz. Dort finde sich im Steueramt die Inschrift: „der Steuerzahler ist Kunde“. Zum anderen stellte er fest, dass Deutschland in der Wissenschaft gut aufgestellt sei, es aber an der Fähigkeit mangele, Innovationsgüter zu kommerzialisieren. Hoffmann gab zu bedenken, dass die Ideenkräfte von den Amerikanern für kleines Geld aufgekauft und zu Gewinn gemacht würden – warum man das nicht selbst könne?

Henriette Reker pflichtete Hoffman insofern bei, als eine Überholung der Servicekultur in der behördlichen Verwaltung vonnöten sei und sich bereits im Wandel befinde. Sie sagte: „Montags von 9 bis freitags um 12 ist nicht zeitgemäß.“ Es sei ein Kernanliegen ihrer Politik, dies zu ändern. Reker berichtete, dass sie bereits ein modernes Prozessmanagement eingeführt habe, der Prozess der Verwaltungsmodernisierung aber nicht vor 2022 abgeschlossen würde. Rekers Beobachtung: Eine Verhaltens- und Kulturänderung nimmt immer am meisten Zeit in Anspruch.

Bernd Petelkau stimmte Hoffman und Reker in puncto Verwaltungsmodernisierung zu. Der Bürokratieabbau bleibe oberste Prämisse der schwarz-gelben Landespolitik. Als positives Beispiel nannte er die digitale Bauakte, die der Beschleunigung von Genehmigungsprozessen durch verschiedene Ämter dient. Zur Frage der Kommerzialisierung von Innovationsgütern sagte Petelkau, Schlüssel sei die Unabhängigkeit der Universitäten, die eigene Unternehmensinkubatoren aufbauen. Er berichtete über die Uniklinik Köln. Sie sei Top 5 in der europäischen Krebsforschung, global vielleicht Top 10. Damit der Gesundheitsstandort Köln weiter ausgebaut werden könne, bedürfe es auch eine bessere Bankenförderung – es müsse ja nicht immer amerikanisches Seed-Capital sein.

 

Gastronomie-Not & Karnevalsverbot

Jochen Hackmann, kaufmännischer Leiter von Kirberg Catering & Gastronom in der Kölner Flora, äußerte sich ernsthaft besorgt darüber, ob Hotellerie und Gastronomie mit ihrer bekannt niedrigen Eigenkapitalquote ein Jahr weiter überleben könne – und, da in Köln jeder dritte Arbeitsplatz an der Branche hänge, es eine Gefahr für die Stadt bedeute, wenn diese Arbeitsplätze akut bedroht seien.

Henriette Reker entgegnete, die Gastronomie sei in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen. Einige Betriebe könnten viel durch den Ausbau der Außengastronomie auffangen, andere seien stärker an das Eventgeschäft gebunden. Es brauche individuelle Lösungen.

Dr. Michael Rosenbaum, Geschäftsführer der Brauerei zur Malzmühle, sagte ganz klar, die Gastronomie kämpfe ums Überleben. Seine Sorge: Wie wolle man vor dem Hintergrund verhindern, dass selbst bei einem Karnevalsverbot tausende jugendliche Feierlustige in die Stadt und in die Gastronomien strömen, deren Einnahmesituation so prekär ist?
Kurz gefasst: Wenn Angebot und Nachfrage zusammenkämen, wie wolle man da noch verhindern, dass Karneval in Köln zum Superspreader-Event wird?

Henriette Reker fasste die Diskussion über die kommende Session so zusammen: Ein Karnevalsverbot sei noch nicht durch. Irgendwie würde immer Karneval gefeiert werden, man könne nicht verhindern, dass der Kölner mit der „Trum durchs Veedel zieht“. Man werde auch weder die Stadtmauern wieder aufbauen noch ein Köln-Verbot aussprechen. Die Herausforderung sei es, Karneval so zu gestalten, dass er für Außenstehende nicht attraktiv ist und zur Anreise verleitet.

Heinz-Günther Hunold, Geschäftsführender Partner der AHW und Präsident der Roten Funken, einer der erfahrensten Karnevalisten der Stadt, nannte als ein Schlüsselelement ein generelles Alkoholverbot – dann ließen sich auch Schutzmaßnahmen leichter einhalten und durchsetzen. Kulturveranstaltungen könnten somit unter Einhaltung der Hygienevorschriften trotzdem stattfinden.

Bernd Petelkau nannte als weitere Elemente für einen sicheren Karneval in der Pandemie: verschärfte Kontrollen an öffentlichen Plätzen und in der Gastronomie sowie eine Beschränkung der Öffnungszeiten von Supermärkten und Kiosken. Man brauche nicht erst auf den Karneval zu warten: Entsprechende Erfahrungswerte habe man bereits in diesem Sommer gesammelt – bei der Durchsetzung von Corona-Vorschriften an öffentlichen Plätzen. Dabei seien allerdings auch Hundertschaften aus den Nachbarkommunen im Einsatz. Petelkau wünschte sich, dass in dieser Ausnahmesituation kulturelle Ersatzangebote geschaffen werden, damit kein restriktives Bild von Kölner Karneval „hängen bleibe“.

 

Digitalisierungs-Not an Kölner Schulen

Jan Becker, geschäftsführender Gesellschafter von Becker Interior, der als Unternehmer auch in den USA und Spanien tätig ist, sprach zunächst der deutschen Politik ein großes Kompliment dafür aus, dass sie im internationalen Vergleich sehr großzügig bei der Wirtschaftsförderung zur Corona-Bekämpfung gewesen ist. Becker kritisierte allerdings die mangelhafte Umsetzung des Digitalisierungskonzeptes an Kölner Schulen. Seiner Meinung nach sei Homeschooling für berufstätige Eltern nur schwer oder gar nicht umsetzbar. Er frage sich auch, ob Lehrkräfte allein gelassen worden sind und ob es ein Konzept zur digitalen Schulung der Lehrkräfte gäbe.

Henriette Reker entgegnete, dass Schulpolitik Landespolitik sei, sie sich aber eine entsprechende verpflichtende Weiterbildung für Lehrkräfte wünsche. Außerdem müsse der Job des Schulleiters finanziell attraktiver gestaltet werden, um so Talente im Projektmanagement für die Schulen zu akquirieren.

Bernd Petelkau stimmte Beckers Kritik am Homeschooling zu. So habe sich ein Viertel der Lehrerbelegschaft abgemeldet, als es darum ging, Online-Unterricht abzuhalten. Im Vergleich dazu hätten etliche andere Berufsgruppen flexibler auf die Corona-Krise reagiert. Petelkau betonte, die Digitalisierung des Schulunterrichts sei eine alte Streitfrage. Oftmals gebe es das falsche Denken, dass ein Buch mit dem iPad ersetzt werden müsse. Dabei ginge es in Wirklichkeit um Anreicherung der Lehrmethoden. Zum Thema Ansteckungsrisiko sagte er, eine Supermarktkassiererin sei wegen der weitaus höheren Menschenfluktuation einem vielfach höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt als ein Lehrer im Präsenzunterricht.

 

Fazit der Gesprächsrunde

Wirtschaft und Politik waren sich in vielen Kritikpunkten und Lösungsansätzen einig. Als besonders bereichernd erwiesen sich sowohl die Anregungen aus der Praxis als auch der internationale Erfahrungsaustausch.

Und, um auch das noch einmal ausdrücklich zu erwähnen: Der Karneval wird in Corona-Zeiten ein ganz anderer sein als sonst – aber es wird ihn geben. Kleiner, weniger ausufernd, anders als in den Vorjahren. Auf vieles wird man verzichten, vieles anders machen müssen. Und wenn sich alle – zum Schutz aller – an die neuen Konzepte halten, wird die Session 2021 sicher, sicher besonders und sicher besonders schön.

 

Networking über den Dächern von Köln

Über den Dächern von Köln (ÜDD) – die AHW-Netzwerkveranstaltungen


Aktuelle Anlässe, hoher Nutzwert für den Kölner Mittelstand

Die Sozietät AHW Hunold & Partner mbB Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte stellt in der Veranstaltungsreihe „Über den Dächern von Köln…“, kurz ÜDD, schon seit vielen Jahren aktuelle Themen vor, die für den Kölner Mittelstand relevant sind. Das Spektrum reicht von lokalen über regionale, nationale und europäische Themen bis hin zu Entwicklungen an den Weltmärkten. Experten aus der Wirtschaft, Recht und Politik präsentieren aktuelle Entwicklungen und stellen sich den Fragen der Unternehmerschaft. Beim anschließenden Get-together besteht die Möglichkeit zum informellen Austausch und Networking.

Networking für einen guten Zweck

Die Teilnahme am ÜDD ist für die geladenen Gäste kostenlos. Alle Kosten werden von AHW übernommen. Die Veranstalter freuen sich über einen freiwilligen Beitrag für einen guten Zweck. Dabei werden verschiedene Kölner Einrichtungen berücksichtigt, die sich sozial engagieren und bedürftigen Kölnerinnen und Kölnern helfen. Aktuell ist dies die TrauBe Köln e.V. – Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. In der Vergangenheit war es unter anderem der Verein Sack e.V., der sich um notleidende Kölner Familien und Bürger kümmert.

Interesse an einer ÜDD-Veranstaltung?

Wenn Sie Fragen zu den AHW-Netzwerkveranstaltungen haben oder teilnehmen möchten, wenn ein Thema relevant für Ihr Unternehmen ist, kontaktieren Sie uns gern – wir freuen uns auf Sie.

Telefon: +49 2236 3982-0

Telefax: +49 22 36 3982-82

Mail: info@ahw-steuerberater.de

Die Sozietät AHW Hunold & Partner mbB Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte unterstützt Sie in allen Belangen, die Ihr Unternehmen weiterbringen – mit jahrzehntelanger Erfahrung, stets auf dem aktuellsten Stand.

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