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Entgelttransparenz – Bevor es knallt! am 13.02.25

  • 22. Dezember 2017
  • ÜDD Vorträge

Optimierung von Lohnnebenkosten – mehr Netto vom Brutto

Klaus Esch, Steuerberater und Partner bei AHW Steuerberater Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte, hatte für seinen Vortrag den Untertitel „Mehr Netto vom Brutto“ gewählt und demonstrierte anhand von Fallbeispielen detailliert, wie Unternehmer die Lohnnebenkosten steuerlich optimieren können.

Eschs Ausführungen stießen auf großes Interesse – die Optimierung der Personalkosten ist für jeden Unternehmer gerade jetzt ein zentrales Thema, dennoch werden längst nicht alle Gestaltungsmöglichkeiten genutzt.

 Einsparungspotential bei Neueinstellungen

Je nach Konstellation ergeben sich bei der steuerlichen Optimierung der Lohnnebenkosten unterschiedliche Möglichkeiten, erläuterte Klaus Esch: „Das Einsparpotential ist natürlich sehr vom jeweiligen Einzelfall abhängig. Einsparungen in Höhe von 10% sind bei Neueinstellungen nicht selten.“

Esch rechnete den anwesenden Unternehmern vor, wie sie bei einer konkreten Ausgangssituation durch Anwendung unterschiedlicher Gestaltungsinstrumente die Steuerlast optimieren können. Die Ausgangssituation war wie folgt:

  • Brutto-Gehalt: EUR 3.500,00
  • Netto-Gehalt: EUR 2.130,00
  • Effektivkosten: EUR 4.180,00
  • Steuer- und Abgabenquote somit rd. 51% (Steuerklasse I/0, rk.)

Vergütungskomponenten im Überblick

Im Folgenden zeigte Esch, wie sich das Ergebnis verbessern lässt, wenn die „normale“ Gehaltszahlung durch geeignete Vergütungskomponenten teilweise ersetzt bzw. ergänzt wird.

Esch gab zunächst einen Überblick über die Bandbreite in Frage kommender Lohnzuschüsse und Vergütungskomponenten und verglich ihre jeweiligen Eigenschaften hinsichtlich folgender Aspekte:

  • Arbeitgebervorteil
  • Arbeitnehmervorteil
  • Entgeltumwandlung
  • Verwaltungsaufwand
  • Eimaleffekt
  • Langfristige Bindung

Ausgewählte Vergütungskomponenten

Eine Auswahl wichtiger Komponenten und ihre jeweiligen Merkmale stellte Klaus Esch genauer vor:
  • Tankgutschein, bis max. EUR 44,00 p.M., steuerfrei
  • Internetzuschuss, bis max. EUR 50,00 p.M., ohne weitere Nachweise, 25% pauschale Lohnsteuer
  • Zuschuss Fahrtkosten, 15% pauschale Lohnsteuer, Zuschuss: max. EUR 0,30 je Entfernungskilometer
  • Erstattung Kinderbetreuungskosten, steuerfrei
  • Überlassung EDV/Mobilfunkgeräte, steuerfrei
  • Werbung für den Arbeitgeber, bis EUR 21,00 p.M.

Ersparnis im Modell: Zusammenfassung

Durch den Einsatz geeigneter Vergütungsoptionen in zwei Variationen ergaben sich gegenüber dem Ausgangsfall mit EUR 4.180,00 Effektivkosten und einem Bruttogehalt von EUR 3.500,00 folgende Optimierungsmöglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer:

Alternative 1: geringere Effektivkosten

  • Netto-Gehalt: EUR 2.130,00
  • Effektivkosten: EUR 3.770,00
  • Monatlicher Vorteil: EUR 410,00
  • Jährlicher Vorteil: EUR 4.920,00

Alternative 2: mehr Nettogehalt

  • Netto-Gehalt: EUR 2.357,00
  • Effektivkosten: EUR 4.180,00
  • Monatlicher Vorteil: EUR 227,00
  • Jährlicher Vorteil: EUR 2724,00

Optimierungsgrenzen

Klaus Esch sprach auch die Grenzen der (steuerlichen) Optimierung von Personalkosten an. Eine beliebige Gestaltung insbesondere bestehender Verträge  ist nicht möglich:
  • Der größte der Teil der Gehaltskomponenten kann nicht alternativ, sondern nur zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden.
  • Umwandlungen sind in der Regel ausgeschlossen.

Daher gilt:

  • Die gezeigten Effekte lassen sich – auf den einzelnen Mitarbeiter bezogen – in vollem Umfang nur bei einer Neueinstellung realisieren.
  • Allerdings lassen sich bei Gehaltserhöhungen über die Summe der Mitarbeiter auch beachtliche Einspareffekte erzielen.

Beratung zahlt sich aus

Klaus Esch beendete seinen Vortrag mit folgender Beobachtung aus der Beratungspraxis: „Unternehmer scheuen oft den mit der steueroptimierten Gestaltung einhergehenden Verwaltungs- und Beratungsaufwand, den es natürlich gibt, den sie jedoch als zu hoch einschätzen. Daher beschäftigen Sie sich nicht intensiv mit der Thematik. Unserer Erfahrung nach amortisieren sich die Aufwendungen für eine steuergünstige Gestaltung innerhalb von 3-6 Monaten, so dass sich ein zweiter Blick auf das Thema durchaus lohnt.“

Ihre Ansprechpartner:

Klaus Esch
Steuerberater

Telefon +49 (0) 22 36 . 39 82 – 0
klaus.esch@ahw-steuerberater.de

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